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Festschrift 100-jähriges

Die Schutzpatronin der Musik:
Die heilige Cäcilia

Cäcilia
Die heilige Cäcilia


Die hl. Cäcilia lebte in der letzten Hälfte des 2. Jahrhunderts in Rom und stammte aus dem Rittergeschlecht der Meteller oder Cäcilier.

Schon früh wurde sie als gläubige Christin erzogen und gelobte später aus der Liebe zu Jesus Christus ewige Jungfräulichkeit.

Erst bei den eigenen Hochzeitsfeierlichkeiten gestand Cäcilia ihrem Bräutigam Valerian die enge Verbindung zum Christentum und ihr Gelöbnis zur Jungfräulichkeit. Sie konnte ihn und seinen Bruder Tiburtius von der guten Sache des Christentums überzeugen, und beide nahmen den neuen Glauben an.

In euphorischer Begeisterung verkündeten die beiden Brüder öffentlich ihre Bekennung zum Christentum. In der Zeit der Christenverfolgungen war dies jedoch sehr gefährlich, und deshalb wurden sie beide anschließend verhaftet und hingerichtet.



Die heilige Cäcilia sollte in diesem Zuge sämtliche Güter an den römischen Präfekten abtreten. Doch dem kam sie zuvor und verteilte ihre gesamten Habseligkeiten unter den Armen der Stadt. Später widersprach sie einem Gericht, den römischen Göttern zu opfern und wurde zum Tode verurteilt, da sie weiter den Lehren Jesus Christus folgte. Cäcilia sollte in ihrem häuslichen Bade durch heiße Dämpfe erstickt werden. Dieses misslang jedoch, so dass die Märtyrerin später von einem Henker hingerichtet wurde. Ihr Tod soll zwischen 180 und 230 n. Chr. eingetreten sein. Ihre Gebeine fand man im 9. Jahrhundert in der Calixtus-Katakombe in Rom und überführte sie in die Cäcilienkirche, welche zu Ehren der Heiligen auf den Grundmauern ihres Elternhauses im 5. Jahrhundert erbaut worden ist.

In der Literatur findet man über die Beziehung Cäcilias zur Musik folgendes: "Vielleicht ist keine Schutzpatronin der Welt zu ihrem Amt unschuldiger gekommen als Cäcilia. Sie kam dazu, weil sie auf die Musik nicht achtete, ihre Gedanken davon abwandte, mit etwas Höherem beschäftigt, sich von ihren Reizen nicht verführen ließ." In Darstellungen findet man die Heilige mit einem Kessel, der an den heißen Dampf der fehlgeschlagenen Tötung erinnern soll, mit einem Schwert, mit dem sie später erschlagen worden ist, oder mit einer Handorgel, die während ihres Gelöbnisses der ewigen Jungfräulichkeit zu hören gewesen sein soll.

Seit dem Mittelalter wird Cäcilia besonders von Dichtern und Musikern als ihre Patronin verehrt. Aus diesem Grunde waren sich wohl auch die Gründer unseres Musikvereins darüber einig, durch den Namen Musikverein "Cäcilia" Hövel die besondere Verbundenheit mit der Schutzpatronin zu dokumentieren.

Cäcilienfeste gibt es schon seit dem Mittelalter. So ist bereits 1570 von einem Fest der Musik in Evreux (Normandie) die Rede, welches zu Ehren der heiligen Cäcilia begangen wurde. In späterer Zeit haben auch namhafte Komponisten Werke für solche Feste verfasst. Von Purcell stammt zum Beispiel die Cäcilienode (1683), das Te Deum und das Jubilate (1694).

Traditionell veranstaltet auch der Musikverein "Cäcilia" Hövel eine Cäcilienfeier, immer am Samstag vor dem eigentlichen Namenstag, dem 22. November. Dieser Tag gilt als gemütlicher Jahresabschluss der Mitglieder des Musikvereins.